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Gut ausgeschlafen springe ich um 06:00 Uhr aus dem Bett und stelle fest, dass ich mir eine Verkühlung zugezogen habe. Ich nehme 2-3 Löffel Hustensaft ein, hoffe aber, dass dies nicht unter Doping fällt. Autogenes Training, Meditation und geimpft mit positiven Gedanken versuche ich meine Verkühlung auszublenden. Meine Sonnenbrille lasse ich unberührt im Kleidersack zurück, als ich Wolferl an der alten Donau treffe. Wir entscheiden, am Oberkörper mit langer Kleidung zu laufen, um nicht krank zu werden (Haube inkl.). Auch Heinz treffen wir vor dem Start. Er ist online mit unserem Frank, der noch gemütlich beim Frühstück sitzt …

Fünf mal gingen Wolferl und ich vor dem Start pinkeln und ich hoffte, beim Marathon nicht austreten zu müssen. Beim Start wussten wir nicht, in welchem Block wir standen, da die Ballons und Kennzeichnungen fehlten. Vielleicht hat dies, wie bei den Musikgruppen, mit Sparmaßnahmen und Wirtschaftskrise zu tun.

Der Startschuss fällt, mein erster Gedanke: Ich muss aufs Klo! Bei KM3 und KM17 bin ich dann ausgetreten. Mein Anfangstempo wählte ich eher vorsichtig, denn ich wusste, dass ich einwenig gehandikapt war. Bei der Oper nach ca. 10km war Gerfried Pröll als Platzsprecher im Einsatz, der es sich nehmen lies meinen Namen „Martin Wolkowitsch unter den 25.000 Läufern“ zu verlautbaren. Die erste Halbzeit absolvierte ich in 1h46min35 sec, von meiner Wunschendzeit 3h30 doch weit entfernt. Mein Ziel war es beschwerdefrei durch das Heldentor zu laufen und danach die Ziellinie zu überqueren.

Ich merkte, dass es auf der 2. Hälfte nicht so schlecht lief. Zeitweise spürte ich den Wind, versuchte aber so gut wie möglich im Windschatten anderer Läufer zu bleiben, was mir aber nicht immer gelang. Der Prater kam uns auf Grund unserer vielen Lauftreffs zugute, Wolferl sah ich leider nicht, aber auf einmal hörte ich motivierende Zurufe von meinem Bruder Frank. Bei den Verpflegstationen habe immer brav getrunken, und mir hin und wieder auch eine halbe Banane gegönnt, um den Krämpfen vorzubeugen. Am Freitag vor dem Marathon spürte ich bei der Massage wie grauslich ein Krampf sein kann. Auf der Hauptallee Richtung Lusthaus sah ich die Verpflegstelle KM35 mit einem Cola-Stand. Natürlich freute ich mich schon darauf, und schließlich begeleitete mich nach meinem Cola Drink Bruder Frank mit dem Fahrrad. Ich erzählte ihm, dass ich seit dem HM schon langsamer geworden bin, und er versuchte mich mit den Worten „Nur die Harten kommen durch“ zu motivieren. Natürlich hatte ich den Ansporn eine Zeit unter 3h35 zu erreichen, doch ich wollte kein Risiko mehr eingehen.

Ca. 500m vor dem Ziel sah ich Mäxxi, Silvia, Felix und meine Christa, hörte die Zurufe von ihnen, und versuchte noch so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Ich war glücklich, die Ziellinie ohne irgendwelche Einbrüche und Beschwerden überquert zu haben. Die Stimmung der Zuschauer und die Musikgruppen entlang der Strecke habe ich von den vorangegangen Vienna City Marathons besser in Erinnerung, aber vielleicht hat es auch mit meiner Zeit 3h37min zu tun, denn eines ist klar: Die guten Zeiten von früher sind nicht mehr drinnen, die Prioritäten im Leben haben sich etwas verschoben.

Marathon wird es heuer keiner mehr werden, aber vielleicht gibt es ein Triathlon-Comeback am 8. 8. 2010 in Fürstenfeld.i