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Kurz vor 9Uhr standen wir am Start...vor uns ein Läufer der Baumwollleiberl & Barfußfraktion,  neben uns ein paar überzeugte Greenpeaceaktivisten und hinter uns die große Masse der laufbegeisterten Teilnehmer. Der Start sollte ohne Pistolenschuß erfolgen und auch die sonst zur Geräuschkulisse gehörenden Hubschrauber waren diesmal nicht zu hören. Wien ist anders...oder doch nicht?

Wie wir später von den daheimgebliebenen TV-Konsumenten erfahren sollten, mussten die Hubschrauber mangels Übertragungsflugzeug am Boden bleiben. Davon völlig unbeeindruckt ging ich den Marathon äußerst zurückhaltend an und ließ mich von der Euphorie nicht verunsichern. Also ging's mit gemütlichen 4:50 pro Kilometer die ersten Kilometer über die Reichsbrücke in den Prater hinein. Der Reihe nach wurden die Meilensteine Prater, Schüttelstraße, Ring, linke Wienzeile, Schönbrunn, Mariahilferstraße und erstmals der Heldenplatz passiert. Ich warf einen kurzen Blick Richtung Zielgelände und genoss die Vorfreude auf meinen Zieleinlauf.

Nach ca. 1h36min war die Hälfte absolviert. Wie erwartet lichteten sich die Reihen und auch die auf der ersten Hälfte laute Zuschauermenge wurde immer schwächer. Kurz nachdem wir den Donaukanal überquerten und uns wieder auf den Weg Richtung Prater machten, durfte ich auch mit dem angekündigten Südostwind Bekanntschaft machen. Schnellstmöglich versuchte ich mich im Windschatten eines Mitstreiters zu verstecken. Dessen darauffolgender Zickzackkurs wurde mir kurzfristig zu blöd und so beschloss ich den Kampf mit dem Wind aufzunehmen.

Bei Kilometer 30 erreichte ich den Prater. Meine Vorfreude über das Ende des Gegenwindes währte nur kurz, da plötzlich mein Rücken für Beschwerden sorgte. Wirklich locker ging's jetzt nimmer zu und auch die Unterstützung von Frank half mir nicht. Auch wenn ich es zu diesem Zeitpunkt nicht zeigen konnte, war ich froh über Frank's Anwesenheit und die zurückhaltende, unterstützende Ansprache. Beim Lusthaus hab ich Frank verloren...sooo langsam war ich dann auch wieder nicht unterwegs ;-)

Meine Zeit war dahin, aber den Marathon lief ich in 1:23:47 zu Ende. Mit einem guten Gefühl nahm ich noch die Anfeuerung von Sü, Christa und Mäxx entgegen bevor ich erschöpft und gezeichnet in die Zielgerade einbog. Zaaaaaaaaaach war's, aber trotzdem schön und ich habe die Lust am Marathonlaufen wiederentdeckt!

Felix hat den Trubel verschlafen...nach dem Marathon hab ich den kleinen Kerl beneidet. Man sah ihn seinen genussvollen und glückseeligen Schlaf an. Ob er bereits von seinem ersten Marathon geträumt hat?