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"Strecke B" lautete die Antwort von meinem Freund Reinhard Jäger im Jänner 2018 auf meine Frage, ob wir die C- (2400 HM) oder D-Strecke mit 1800 HM fahren sollten. Nach einem Trainingslager am Nassfeld stellten wir uns also der Herausforderung "Salzkammergut Trophy" mit 3850 HM und 120 km. Nach den A-Fahrern (sie absolvierten unglaubliche 7100 HM) gingen wir um 9.00 als 2. Gruppe an den Start, es herrschte Volksfeststimmung in Bad Goisern.

Wie üblich bei solchen Wettkämpfen gab es am Anfang bergauf das eine oder andere Gedränge, und auch zeigten sich einige Starter überrascht von den zum Teil technisch anspruchsvollen Abfahrten. So musse auch ich das eine oder ander Mal aus dem Sattel, aber die ersten 1400 HM konnte ich noch recht locker absolvieren. Danach ging es ca. 20 km entlang des Hallstätter Sees, wo ich mich in einer Gruppe wiederfand und wir mit knapp 35 km/h dem See entlang fuhren. Am Ende beginnt mit dem Salzberg das Rennen erst so richtig, und da traf ich auch Reinhard wieder. Wir tauschten uns kurz aus, doch bald schon sollte es uns die Stimme verschlagen.

Auf engen, steinigen Wegen ging es mit einer Steigung von bis zu 30 % hinauf zum Salzberg, teilweise mussten wir die Räder auch schieben. Am Gipfel des Salzberges war eine super Stimmung, und auch der bekannte "Trophy-Teufel" wartete auf uns und klatschte ab. So, der 3. Berge war geschafft. Nach einer schottrigen Abfahrt wartete nun der Anstieg auf die Roßalm auf 1500 m (der höchste Punkt der Strecke) auf uns. Ca. 800 Hm waren hier in einem Abschnitt zu absolvieren. Mittlerweile waren auch die letzten Wolken verschwunden, und die Sonne strahlte mit voller Kraft vom Himmel.

Ich füllte nochmals meine Trinkflasche auf, und das erste Mal griff ich auch zu Red Bull und Cola. Es ging noch ganz gut, kurzzeitig beneidete ich jedoch die Starter, welche am Streckenrand eine Pause einlegten. "Immer weiter", dachte ich mir, und so sah ich von der Ferne schon den Torbogen auf der Roßalm. Auch hier wurden wir wieder von einer jubelnden Menge empfangen, doch nun merkte auch ich, dass sich meine Reserven bald dem Ende zuneigten. "Nur noch 500 HM", redete ich mir zu um gleichzeitig bei der technisch anspruchsvollen Abfahrt zum Gosausee konzentriert zu bleiben.

Nach einigen kurzen Trailabschnitten befand ich mich nun im letzten Bergabschnitt, gegenseitig pushten wir uns den Berg hinauf. Endlich oben angekommen gönnte ich mir an der Labestelle nochmals eine kurze Pause, um danach die letzten, welligen 30 km in Anspruch zu nehmen. Immer wieder gab es kurze, knackige Anstiege mit darauf folgenden Trailabfahrten. Dann endlich näherte sich die Ortsdurchfahrt von Bad Goisern, und nach 7h31min konnte ich das MTB-Rennen gesund und zufrieden finishen. Knapp 25min nach mir finishte auch mein Freund Reinhard, beide konnten wir uns im vorderen Drittel des Klassements platzieren.