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Je näher der Marathontag rückte, desto besser wurde die Wetterprognose. 5 Tage davor sagten die Wetterfrösche noch kühle 9 Grad und bewölkten Himmel voraus,  am Sonntag  lugte die Sonne aber schon frühmorgens hinter den Wolken hervor und begleitete dann das zweitgrößte Laufevent Österreichs den ganzen Tag. 10186 Läufer meldete die Kleine Zeitung schon am Vortag in Riesenlettern.

 

Da wird natürlich alles zusammengezählt : Kids-Run, City-Run, Staffel, Halbmarathon und Marathon. Beim Marathon selbst gab es aber nur 800 Finisher. Eine weltweite Entwicklung, dass die Teilnehmerzahlen bei den reinen Marathons, Klassiker wie Berlin und New York einmal ausgeklammert, zurückgehen.

 

Jedenfalls ging es pünktlich um 10 Uhr, nach dem Abspielen der Bundeshymne, los. Die ersten Kilometer ging es dichtgedrängt, teilweise auf holprigem Untergrund (Schienen und Kopfsteinpflaster) zuerst Richtung Mur und dann in einer Schleife vor dem Uhrturm Richtung Andritz.  Bald ließen die engen Kurven  bei mir Zweifel an der angeblich neuen schnellen Strecke aufkommen.

Ich begann vorsichtig und kontrolliert und nach 5 Kilometern war ich warmgelaufen und hatte mein Tempo (4:45m/km) gefunden. Mit der neuen Strecke ist das Industriegelände in Puntigam weggefallen, viel attraktiver ist die neue Strecke aber auch nicht. Aber ich will nicht zu kritisch sein. Es ist kaum möglich in einer Stadt dieser Größenordnung 42 attraktive Laufkilometer zusammen zu bringen.

Ab Kilometer 19 trennten sich dann die Wege der Marathonis und Halbmarathonis. Während die Zweiteren ihre Kräfte bündelten und sich Richtung Ziel aufmachten, rollten wir  in die zweite Runde. Der 21.1 Km-Punkt ist aber auch für die meisten Marathonis eine wichtige Markierung. Die erste Hälfte ist absolviert und der Blick auf die Uhr gibt erste Anhaltspunkte auf die mögliche Endzeit. Jeder weiß aber, das noch viel passieren kann und schneller wird die zweite Hälfte fast nie.

Ab dem Halbmarathon gab es zu meiner Überraschung  nur mehr 5KM Markierungen. Eine  Irritation für fast Alle, da man es schon gewohnt ist, die einzelnen Kilometer zu stoppen und danach das Lauftempo  zu justieren.

Schönaugürtel und Conrad-von-Hützendorfer Starße werden „zach“ hatte Neffe Steeve vorher gemeint, recht hat er gehabt. Die lange Gerade mit der Wende vor dem Liebenauer Stadion und die 35 Kilometer in den Beinen lassen schon mal nachdenken, wozu man sich das antut. Ich muss aber sagen die in solchen Situationen häufig auftauchende Sinnfrage spielte dieses mal bei mir eine untergeordnete Rolle.

Und als nach der Wende der Uhrturm wieder näher rückte, war die Sache für mich geritzt. Zwar war ich zwischen dem 35 und 40 Kilometer auf einen 5km/m Schnitt zurückgefallen, eine Endzeit unter 3:25 war aber sichergestellt. Somit konnte ich die  letzten beiden Kilometern  genießen und die Stimmung genussvoll aufsaugen : das Applaudieren der nun dichtgedrängten Zuschauer, die Bravo-Rufe, das näher kommende Ziel, die nun deutlich hörbare Stimme des Moderators, der mich dieses mal sogar mit meinem Namen begrüßte, das Überqueren der Ziellinie, das Umhängen der Medaille ...

Das sind die Gründe, wieso man Marathons läuft.

Der Veranstalter kann auch zufrieden sein. Auf der neuen Strecke lief der Kenianer Peter Mutitu-Kariuiki in 2:11:17 Stunden den schnellsten Graz-Marathon aller Zeiten. Und ich denke, er wird auch die Kritik für 2013 gerne zur Kenntnis nehmen.

Herzliche Gratulation an meinen Neffen Steeve, frischgebackener Familienvater und meinem Bruder Martin, beruflich voll ausgelastet und eine Ausbildung absolvierend, die sich jede Stunde Lauftraining eisern absparen müssen. Und nicht zu vergessen Trainingspartner Andy. Eines kann ich sicherlich für uns alle Vier sagen : Der nächste Marathon kommt bestimmt !

Ergebnisse :

Stefan Striok 3:10:24
Andy Kuniniotis 3.12.41
Franz Wolkowitsch 3:21:51
Martin Wolkowitsch 3:30:44

Weitere Ergebnisse : Pentek-Timing

Homepage des Veranstalters : Graz Marathon