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10.06.2006 Viennaman 1/2-Ironman Wien Donaunisel

Da befand ich mich nun also – in der 16°C „warmen“ Alten Donau und 2km Schwimmen, 88km Radfahren und 20km Laufen vor mir. Nun zählte es also, ich wollte den Lohn für 5 Monate zum Teil harter Vorbereitung ernten, doch alles der Reihe nach…

Schwimmen

Auf Grund des Hochwassers und der doch etwas frischen Temperaturen in der Neuen Donau wurde dieses wie erwähnt in die Alte Donau verlegt. Beim Staffelbewerb in Graz hatte ich schon Erfahrung gesammelt, und so reihte ich mich diesmal eher seitlich ein, um dem Gewühl in der Mitte zu entkommen. Pünktlich um 13.00 erfolgte der Start (fliegender Start aus dem Wasser), zwei 1000m-Runden waren zu absolvieren. Das Schwimmen stellte im Nachhinein betrachtet das geringste Problem dar, ich zog relativ locker einen Kraulschlag nach dem anderen und bei den Wenden wechselte ich auf Grund einer besseren Übersicht und zum kurzen entspannen in lockere Brusttechnik. Nach 47min stieg ich aus dem Wasser, wo Silvia schon auf mich wartete und mich in die ca. 200m entfernte Wechselzone begleitete. Beim Wechsel blieb ich ruhig, das Ausziehen des Neoprens stellte auch keine Probleme dar und so begab ich mich nach ca. 52min auf die Radstrecke…

Radfahren

8 Runden zu je 11km waren zu bewältigen, wobei am Anfang der Wind von hinten und im 2. Streckenabschnitt von vorne kam. Vor allem bei Gegenwind sollte sich der kurz zuvor angeschaffte Triathlonlenker als echte Erleichterung herausstellen. Runde um Runde spulte ich in relativ gleichmäßigem Tempo ab, Silvia versorgte mich mit Müsliriegeln, Bananen und Getränken bestens. Auf Grund organisatorischer „Mängel“ (zur Radstrecke gelangte man nur über eine Brücke, die dann gesperrt wurde) wurde diese Versorgung ab der 5. Runde leider jäh unterbrochen, aber ich hatte bis dorthin schon genug Nahrung zu mir genommen, sodass dies nicht das große Problem war. Die ersten 6 Runden gingen relativ locker, ab der 7. wurde alles dann schon etwas zäh, der zunehmende Gegendwind trug das seinige dazu bei. Nach knapp 2h50min hatte ich auch die 88km am Rad absolviert, und einen 20er laufst immer, dachte ich mir…

Laufen

Kurz vor der Wechselzone sah ich auch schon meine Freundin, Wolferl und Wolko die mich ab nun kräftig unterstützten. Mit einer Zeit von ca. 3h46min ging ich auf die Laufstrecke, doch von lockerem Lauf war nichts mehr spüren. 4 Runden zu 5km waren auf der Donauinsel zu bewältigen, auf den ersten 10km konnte ich noch halbwegs mein eingeschlagenes Tempo halten, doch dann war bald Schluss mit lustig. Bei Start und Ziel und bei km 1,5 feuerten mich meine Wolkos jede Rune an und versorgten mich mit Getränken, doch im merkte, dass ich immer leerer und leerer wurde…Auf die Frage von Silvia, wie es mir gehe (km15) reagierte ich aus heutiger Sicht leider etwas mürrisch….sorry….Doch alle erkannten den Ernst der Lage, sie feuerten mich noch mehr an und Wolko begleitete mich (er war schon im Fortgehgewand…) die letzte Runde.

Mittlerweile pendelten wir uns bei Kilometerschnitten knapp unter 7min ein und Wolko meinte dass er froh sei, dass er heute die schnellen Schuhe anhabe…Bei Kilometer 16,5 gings nochmals vorbei bei Wolko und Silvia, sie gaben alles, und zu meiner Verwunderung konnten wir unseren Kilometerschnitt nochmals steigern! (so knapp unter 6min30sec…). Mittlerweile philosophierten Wolko und ich übers Leben, tauschten mehr oder weniger sinnvolle Weisheiten aus und so plötzlich waren wir auch schon bei Kilometer 19 – nur mehr ein Kilometer vor mir, und dies sollte einer der schönsten meiner sportlichen Karriere werden.

Vergessen waren die Anstrengungen, der Gegenwind und sonst alle Anstrengungen – ich sah schon den Zielbogen vor mir, und bald auch schon Silvia, Wolferl und die Strizzis. Wolkos letzten Wunsch, einen ca. 200m vor mir laufenden auf den letzten Kilometer noch zu überholen, konnte ich zwar nicht mehr realisieren, doch nach 5h36min34sec finishte ich – ich war im Ziel und fühlte mich einfach super! Schon bald waren Silvia und auch die anderen (Danke nochmals!) bei mir, ich holte mir meine Finishermedailie und das Finisher-Shirt, welches ich nun mit großem Stolz trage…

Ich bin nun also ein Halbironman, noch…