Nachdem ich beim Lauftreff noch mit dem Gedanken gespielt hatte, beim Marathon an den Start zu gehen, entschied ich mich dann doch für den Halbmarathon - und im Nachhinein war es gut so. Nach einer Rüge unseres Obmanns am Vortag ("wenn's ihr 1h40min anlaufen wollt habt ihr mich soeben das 1.Mal angelogen"…), stellten sich Henry, Wolferl u. ich der Herausforderung Halbmarathon.

Nach einer 5km-Schleife in Güssing (diente gleichzeitig auch als Strecke für den 5km-Lauf) begaben wir uns auf langen, teilweise endlosen Geraden auf den Weg in Richtung Heiligenbrunn, wo nach ca. 14km die Wende des Halbmarathons stattfand. Wolfgang u. ich hatten uns nach einem etwas turbulenten Anfangskilometer bei ca. 4h15min/km eingependelt, und so trabten wir "relativ locker" (sofern man hier noch von locker sprechen kann) bis Kilometer 10, wobei wir Läufer um Läufer überholen konnten.

Die Kommunikation wurde auf das Notwendigste (Wolferl: "Wieso kannst du nicht Marathon laufen?…") beschränkt, bei den Labestationen unterstützten wir uns jedoch immer gegenseitig mit der Nahrungsaufnahme. Ich fühlte mich gut an diesem Tag, das Wetter u. der leichte Seitenwind bereiteten mir keine Probleme und so konnte ich mein eingeschlagenes Tempo bis ins Ziel halten, wobei mir durch einen Zielsprint noch der Sprung auf Platz 4 in der Klasse M20 gelang.

Wolferl überquerte knapp 2min nach mir die Ziellinie, und wir beide freuten uns riesig über unsere Endzeiten, welche uns in unsere Meinung bestärkten, dass entsprechendes Alternativtraining (Radfahren, Schwimmen,…) positivere Auswirkungen auf die Laufleistung hat als viele annehmen. Henry kam mit einer Zeit knapp über 1h40min ins Ziel, was ihn für den Amsterdam-Marathon sehr positiv stimmen kann.

Hervorheben kann man auch noch die Leistung unseres Opas beim 5km-Lauf, bei welchem er Läufer hinter sich ließ, die schon seine Enkelkinder sein könnten. Nach seiner überstandenen Verletzung nähert er sich schön langsam wieder seiner Bestform. Güssing - nächstes Jahr sehen wir uns wieder!