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Nachdem ich am 5. 9. 2010 vor dem Start noch Alfred getroffen hatte, der sich tags zuvor noch kurzfristig für den Sprint-Tri angemeldet hatte, warf ich mich pünktlich um 12:10 mit ca. 100 Gleichgesinnten in den Königsdorfer Badesee. 3 Runden a 700m, jeweils unterbrochen  durch einen kurzen  Landgang, waren zu absolvieren. Zwar kam ich als einer der Letzten nach 47 Minuten Schwimmzeit in die Wechselzone, aber wenn man erst in späten Jahren Schwimmen lernt, kann man nicht mehr erwarten.

Am Rad waren 3 Runden a 30 Kilometer zu absolvieren. Abgesehen davon, dass ich nach der ersten Runde von Henndorf kommend sofort in die zweite Runde einbiegen wollte und mich der Streckenposten überzeugen musste, die Runde über dem Teich auszufahren, gestaltete sich auch diese Disziplin problemlos. Zwar spürte ich ein leichtes Brennen in den Oberschenkeln, aber ich war mir sicher, die angesammelte Milchsäure beim Laufen „ausschwemmen“ zu können.

Bei den ersten Laufkilometern spürte ich wieder das taube Gefühl im linken Fuß, den unrunden Tritt führte ich darauf zurück, dass ich kaum den Wechsel trainiert hatte. Die Laufstrecke war kurzfristig geändert worden und führte Richtung Dobersdorf. Als ich durch den Ort lief und mir von einer Abzweigung links Läufer entgegen kamen, und ich von der Wettkampfbesprechung noch das Wort „Pendelstrecke“ im Ohr hatte,  bog auch ich ab. Nach einem halben Kilometer rief mir ein Fotograf „falsch falsch“ zu, und ich musste umkehren, um wieder auf die offizielle Strecke zu gelangen. Auf das Gefühl mir die angesammelte Milchsäure rauslaufen zu können, wartete ich vergeblich. Im Gegenteil, vom erwünschten 5-er Schnitt entfernte ich mich immer mehr. Die Luft war einfach draußen, die Konzentration weg und ich „schleppte“ mich  in die zweite Runde. Kurzen Auftrieb verschafften mir die Anfeuerungen meines Bruder Martins und seiner Freundin Christa.

In der dritten Runde schloss ein Athlet zu mir auf. Ich merkte, dass er schneller laufen könnte, er blieb aber die nächsten Kilometer bei mir und versuchte mich zu motivieren, als er merkte, dass ich leer war. Das gelang im auch, lieben Dank  Sven-Thomas Falle von P3 Trisports. Nachdem ich nach 5 Stunden und 24 Minuten die Ziellinie überquert hatte, wurde ich sofort vom Zielsprecher in Beschlag genommen. Wieso wusste ich wenige Sekunden später, als er mich aufgefordert hatte, mich auf die Bank zu setzen und meine Laufschuhe zu begutachten. Es waren nicht meine, sondern die meines Nachbars in der Wechselzone. Am Liebsten wäre ich im  Erdboden versunken. Aufatmen konnte ich, als ich erfuhr, dass mein Nachbar Ersatzschuhe im Auto hatte und Ihm dieser Zwischenfall „nur 3-4“ Minuten gekostet hatte. Auch einen Tag nach dem Wettkampf grüble ich noch darüber, wie das passieren konnte. Das ähnliche Modell und die gleiche Farbe, sowie die engen Verhältnisse in der Wechselzone können keine Erklärung für diese Verwechslung sein.

Zu guter Letzt und nachdem ich aufgrund der Diskussionen rund um die Schuhverwechslung  vergessen hatte mich umzuziehen, und noch der nasse TRI-Anzug an meinem Körper klebte, hatte ich noch mit aufsteigendem Schüttelfrost zu kämpfen und  „zitterte“ mich, unterstützt von Martin und Christa, zum Auto, um mich umzuziehen. Danach habe ich fluchtartig Königsdorf verlassen, um schnell zu einer heißen Dusche zu gelangen.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen : Lieber Wechselzonenpartner Nummer 81, ich bitte nochmals um Entschuldigung und hoffe das wir uns wieder sehen und ich das versprochene Bier noch einlösen kann. An diesem Tag ging es nicht mehr. 

Alfred finishte in 1:56 und hat sich sicherlich Motivation für sein weiteres Tri-Training geholt. Ich bin nach meinem „euphorischen“ Triathlon in St. Pölten etwas geläutert und weiß, das jeder Wettkampf eine neue Herausforderung bedeutet und gute Motivation erfordert.

Ergebnisse unter http://www.zeitnehmung.at