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27.05.2006 1/2 Ironman Triathlon Schwarzl Teich (2.150m / 77k / 19,2k)

Vorbericht

Als Einzelstarter geht Wolko an den Start, das Schwimmen ohne Neopren bereitet ihm ein wenig Sorgen. Die Schwimmstrecke wurde nun von 1900m auf 2150m verlängert. Aufgrund der Radvorbereitung in Mallorca mit seinen lieben Neffen (das sind Wolferl, Stevee und Mäxxi) und Lieblingsbruder Frank wird er sein Rennrad richtig rollen lassen. Läuferisch erhofft er seinen Rückstand vom Schwimmen ein wenig aufzuholen. Als Betreuer wird Stefan Striok jun. funigieren. Wolferl ist entschuldigt ;-)

Bericht
       
Am Donnerstag bin ich mit Stevee die Radstrecke abgefahren, die Schaltpunkte wurden besprochen und so mancher Defekt (abgesprungene Kette) behoben. Nach einem guten Kaffee wurde auch noch das Wasser des Schwarzlsees getestet. Stevee begleitete mich als persönlicher Coach und Fahrradmechaniker. Bestens ausgerüstet mit weißen Handschuhen hat er mein Fahrrad vor den Start eingestellt und mich vor einem eventuellen Platten technisch und mental eingestellt. Ich möchte mich dafür ganz herzlich bedanken und hoffe, ihm dadurch den Triathlon schmackhaft gemacht zu haben.

2150m schwimmen im Schwarzlsee, oder:"So lange können 1h15min sein!"

Beim Einschwimmen mit meinem ärmellosen Tauchanzug hatte ich bei 19 Grad Wassertemperatur ein sehr gutes Gefühl. Am Start mahnte mich Mäxxi ja nicht zu schnell zu beginnen. Kaum waren die über 400 Teilnehmer ins Wasser gesprungen, machten mir die Wellen, die vielen Füße der anderen Schwimmer, das Wasserschlucken schon mehr als fertig. Ich konnte keinen richtigen Rhythmus finden und musste mit Bedauern feststellen, dass schwimmen im See anders als im Hallenbad ist. Ich bemühte mich doch ordentliche Kraulzüge zu machen, in der Brille sammelte sich immer wieder Wasser, und obendrein machten sich die ersten Wadenkrämpfe bemerkbar.

Die erste der beiden Schwimmrunden absolvierte ich unter 30min, mit der Hoffnung, in der zweiten Runde wird es wohl besser funktionieren. Weitere Krämpfe bereiteten mich nun ernsthaft Sorgen, das viele geschluckte Wasser bekam mir auch nicht sehr gut. Also begab ich mich bei auftretenden Krämpfen immer wieder in Rückenlage. Die Bojen zur Streckenmarkierung konnte ich nie sehen, und somit war mein Ziel nie sichtbar. Also fragte ich die Begleitboote wo mein nächstes Zwischenziel, die gelben Bojen, sind. Neben den Krämpfen gesellte sich in den Händen nun auch noch Schüttelfrost dazu und ich bemerkte, dass ich nun das Schlusslicht im Schwimmfeld bin.

Wie auch immer, irgendwie bin ich durch die Anfeuerung der Bootsbegleitung völlig blass und erschöpft aus dem Wasser gestiegen. Mäxxi schwamm mir entgegen und lachte als er mich in meinen Zustand sah. Ich war ihm aber nicht böse, und Stevee half mir in der Wechselzone aus meinem viel zu engen Tauchanzug. Alleine wäre ich da nie raus gekommen. Eine Ordnerin wollte mich auf Grund fremder Hilfe disqualifizieren. Ich sagte aber zu ihr: "Ich bin ja eh der Letzte" und bat sie doch ein wenig Mitleid mit mir zu haben.

77km (700HM) Radfahren, oder:"Die 2h55min dauernde Aufholjagd kann beginnen"

Als Letzter nahm ich die Radstrecke in Angriff, 2 Runden zu je 38.5km galt es zu bewältigen. Die Rettung begleitete mich als Schlusslicht, die Polizisten und Ordner gaben mir immer grünes Licht und die Strasse gehörte fast mir alleine. Ich wusste, ich muss meine Speicher auffüllen, also hatte ich Kartoffeln, Riegeln, Powergels und viel Flüssigkeit zu mir genommen. 22km an Aufholjagd hat es gedauert, bis ich den Vorletzten vor mir sah.

Am Berg ging ich an einem etwas älteren Herrn vorbei. Nach der ersten Radrunde hatte ich mich ein wenig erholt, Mäxxi, Silvia, Stevee und Co feuerten mich kräftig an. Obwohl ich nun nicht mehr Letzter war, fuhr die Rettung noch immer hinter mir her. Es war mir schon ein wenig unangenehm, als ein Polizist die Sanitäter darauf aufmerksam machte, dass der Schwimmstar nicht mehr Letzter im Feld sei. Noch weitere 2 Triathletinnen konnte ich auf der Radstrecke überholen. Eine Frau schob ihr Fahrrad über den Berg, und fluchte über diese anstrengende Steigung. Zu meiner Verwunderung ist mir nur einmal die Kette abgesprungen.

Als ich nach 77km vom Fahrrad stieg, spürte ich meine Füße und hoffte auf keine weiteren Krämpfe. Nun freute ich mich schon auf das Laufen.

19,4 km laufen, oder:"1h30min weitere Aufholjagd rund um den Schwarzlsee"

Mit Cola und Kartoffeln gestärkt versuchte ich das Feld von hinten aufzurollen. Es gelang mir bestens und bereitete mir auch Freude. Ich konnte einen Schnitt deutlich unter 5min/km laufen, somit war die erste der 4 Laufrunden schnell vorbei. Stevee tröstete mich, dass ich nach dem Radfahren eh schon 4. Vorletzter war.

Na was soll's dachte ich mir, ich werde schon noch aufholen. In der 3. und 4. Runde durfte mich Stevee mit meinen Geheimtrunks nochmals ordentlich versorgen. Schließlich habe ich diesmal beim Zählen der Runden aufgepasst, den Stevee wollte mich noch eine 5. Runde laufen lassen. Sicher nicht, denn 5h48min Belastung sind mehr als genug, ich möchte ja auch noch bei warmen Wasser duschen gehen und einen guten Kaffee trinken.

Glücklich und doch zufrieden freute ich mich über die Medaille im Ziel. Und noch was: Dass Schwimmen so anstrengend sein kann, hatte ich mir nicht gedacht.

        Ergebnis:

        358 Wollkowitsch Martin 05:48:31
        Schwimmen - 2.150m: 01:15:29
        Radfahren - 77km: 02:55:35
        Laufen -19,2km: 01:30:30