Halbdistanz Stubenberg 2022

“So, wir strecken nun alle die Hände in die Höhe, danach werde ich das Startkommando geben” tönt es aus dem Lautsprecher. Das Startkommando erübrigt sich, einer der vorne gereihten wirft sich ins Wasser und in einer Kettenreaktion wir alle hinterher. 15 Sekunden zu früh legen wir los, meine Frau wird mir die Geschichte nach dem Finish erzählen, wir Athleten hatten davon nichts mitbekommen. Die Wassertemperatur ist angenehm und nach den ersten, wie immer hektischen  2-er Zügen wechsle ich in den 3-er Zug und peile die erste Boje an. Nach ein paar hundert Metern müssen wir gegen die kräftige Morgensonne schwimmen, da kann ich eine zeitlang keine Boje erspähen und verlasse mich notgedrungen auf meinen Vordermann. Wie immer schießen mir alle Tipps meines Schwimmlehrers durch den Kopf und wie immer habe ich das Gefühl, sie hier im Wettkampf nicht umsetzen zu können. Die 1:54/100M entsprechen aber meinem Leistungsniveau und nach 33 Minuten (ja die offizielle Strecke von 1900M ist um 200M zu kurz) und laufe in die Wechselzone zu meinen TT-Bike.

Schon nach den ersten Kilometern beginnt es in der linken Magengegend zu stechen. Ein Gefühl, welches ich nach längeren Radfahrten zwar kenne, am Beginn einer Radstrecke ist es mir aber neu. Ich fahre in der ersten Runde fast ausschließlich mit hohem Oberkörper, um durch tiefe Atemzüge dieses Stechen los zu werden und nehme auch nur Wasser zu mir, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten. Der Kurs ist technisch anspruchsvoll und die in der Ausschreibung angegebenen 700HM sind in Wirklichkeit fast 1200HM, zumindest laut meiner Polaruhr und die irrt selten. Gegenüber meinem letzten Start vor 4 Jahren ist die Strecke aber abgesperrt und die Hausausfahrten vorbildlich gesichert und an allen neuralgischen Punkten  von Polizei und Streckenposten flankiert. Ein großes Lob an die Veranstalter.

Leicht enttäuscht vom Radsplit, ich habe nie wirklich meinen Rhythmus gefunden, schnüre ich die Laufschuhe und hoffe,  in meiner stärksten Disziplin Zeit gut zu machen. Aber auch hier komme ich nicht ganz an meine Erwartungen heran. Die nachträgliche Analyse macht mir aber bewusst, dass die Coronaerkrankung im April  doch ein Loch in meinen Trainingsaufbau gerissen hat und die Performance meinen Trainingsleistungen entspricht.  Nachdem ich auch die beiden letzten Runden um den Stubenbergsee ohne Kampf und Krampf absolvieren kann, breitet sich aber zunehmend Zufriedenheit aus und ich genieße das sommerliche Wetter und die Anfeuerungen der Badegäste, die eine angenehme Urlaubsstimmung verbreiten.

Nach dem Zieleinlauf und dem Umziehen beginnt der gemütliche Tagesteil mit meiner mitgereisten Frau, die mich an vielen Streckenteilen angefeuert hat. Wir flanieren am See, genießen das wundervolle Panorama, die ausgezeichnete Kulinarik und das frisch gezapfte Bier.

Fazit

Ein insgesamt guter und der Vorbereitung entsprechender Testwettkampf an einem sonnigem Wochenende am Stubenbergsee. 

Die Details

Franz Wolkowitsch WHC X-Sport Vösendorf M65 AK 1 Gesamt 78 von 126

Swim: 32:48

T1:   2:.12

Bike: 3:06:49

T2: 2:31

Run: 1:42:26

Gesamt: 5:26:48

weitere Ergebnisse: Pentek Timing 

Homepage des Veranstalters: Triathlon Stubenberg