Gerasdorf Triathlon 2022

Ein Wettkampf vor der Haustüre ist eine feine Sache. Am Vorabend die Utensilien zusammenpacken, nach einer halbstündigen Autofahrt den Veranstaltungsort erreichen, entspannt das Rad einchecken und  auf das Schwimmen vorbereiten. Keine Warteschlange, keine langen Fußwege und alles kompakt vor Ort. Jeder der den Aufwand bei den großen Veranstaltungen kennt, weiß das zu schätzen.

Nachdem ich bei meinem letzten Wettkampf 2019 in Gerasdorf mit dem Rad eine Abbiegung übersehen hatte und zwei Kilometer herumgeirrt war, gab es dieses mal vorab ein  Streckenstudium  und ein genaues Hinhören bei der Wettkampfbesprechung.

Ich habe mir erstmalig auch einen Swimskin zugelegt, den ich hier teste. In erster Linie will ich bei dieser olympischen Distanz alle Abläufe für mein Hawaii-Abenteuer ausprobieren und auch die Gels verwenden, die dort an den Verpflegungssstellen angeboten werden.

Drei Runden a 500 Meter sind im Gerasdorder Badeteich zu schwimmen und es ist auch deshalb eine kurzweilige Angelegenheit, weil mein Verein, die Wasserrettung Pottendorf-Südstadt die Wasseraufsicht durchführt. So kann ich immer wieder Vereinskollegen erkennen, die mit Stand-Up-Paddles und einem Boot uns Schwimmer begleiten und aufpassen, dass nichts passiert.

Nach knapp 30 Minuten sind die 1500 Meter Schwimmen erledigt, meine bisher schnellste Schwimmzeit (ohne Neopren) ever.

Foto: Wasserrettung Pottendorf-Südstadt

Die Radstrecke ist etwas windig, aber vorwiegend flach und die Durchschnittsgeschwindigkeit von 35km/h und die Wattleistung von 82% fühlen sich fordernd, aber nicht zu anstrengend an. Absolutes Highlight ist hier der Führende Neuseeländer Matt Kerr, (Age Group Ironman Weltmeister 2022 Utah), der mir auf der Radstrecke entgegen kommt. Was für eine aerodynamische Einheit von Athlet und Rennmaschine und was für eine Geschwindigkeit. Beeindruckend!

Und zack, schon sind auch die 40 Radkilometer absolviert und ich kann in die Laufschuhe schlüpfen. Vier Runden a 2,5km und vier Mal werde ich von meinen Vereinskollegen, die nun Pause bis zur Sprintdistanz am Nachmittag haben, lautstark angefeuert. Und mittendrin meine Enkelin, mit der ich zwei Mal abklatschen kann. Ja, zugegeben, ihr Papa, der sie in den Händen hält, hilft mit. Sie selbst weiß ja mit ihren 8 Monaten noch nicht, was da passiert, aber für mich ist es purer Genuss.

Foto: Wasserrettung Pottendorf-Südstadt

Im Ziel zeigt meine Uhr einen Schnitt von 4:47min/km  und eine Gesamtzeit von 2h und 27min. Absolute Bestzeit auf der olympischen Distanz für mich und ein Beweis, dass man im Alter auch schneller werden kann. Ok, da ist Angeberei dabei, habe ja mit dem Triathlonsport erst mit 55 Jahren begonnen, aber man freut sich halt.

Jedenfalls ein gelungener Wettkampf auf meiner ‘Road to Kona.’ Morgen wird ein Ruhetag eingeschoben und dann werde ich in den nächsten Wochen noch alles abrufen, was ich im Training leisten kann. Das Wichtigste ist es natürlich verletzungsfrei und gesund zu bleiben und nie zu vergessen, dass mein Sport wichtig für mein Leben, aber nicht alles ist. 

Die Details

Franz Wolkowitsch WHC X-Sport Vösendorf M65 AK 1 Gesamt 57 von 159

Swim30:04
T11:27
Bike1:06:13
T21:23
Run48:10
Gesamt 2:27:19

weitere Ergebnisse: Pentek-Timing

Homepage des Veranstalters: Gerasdorf Triathlon