Ironman Austria 2017

Ironman Nummer Vier, und der Letzte, so der Plan. Meine Familie begleitet mich mit ihrem noch am Vorabend entworfenen Transparenten zum Start. Aufgrund der Hitze der letzten Tage und des wahrscheinlichen Neoprenverbotes habe ich meine letzten Schwimmeinheiten darauf abgestimmt. Das gestrige Abendgewitter und der Hagel haben den Wörthersee aber gerade soweit abgekühlt, dass nun doch mit Neopren geschwommen werden kann. Ehe ich mich in die Startzone begebe, verabschiedet sich meine Familie, und schon jetzt freue ich mich darauf, sie an der Strecke wieder zu sehen. Bei der Schwimmdistanz geht es vor allem darum, ohne größere Anstrengung aus dem Wasser zu steigen. Das habe ich drauf, wie jedes mal, bin ich schneller im Lendkanal als gedacht. Hier spürt man förmlich den durch hunderte Schwimmer erzeugten Sog. Und sich nicht mehr um Bojen und Richtung kümmern zu müssen ist ebenfalls angenehm. Meine Familie ist kurz vor dem Schwimmausstieg postiert und wie immer feuern sie mich tatkräftig an, nachdem ich mich durch Handzeichen zu erkennen gebe.

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Ironman Austria – Schwimmausstieg

Die Laufstrecke in die Wechselzone ist dicht gesäumt mit anfeuernden Zuschauern und erstmals durchströmt dieses wohlige, stolze Gefühl meinen Körper, welches ich heute beim Start noch vermisst habe. Der Himmel ist wolkenverhangen, kein Sonnenstrahl kann sich durchzwängen, das sind ideale Wetterverhältnisse und die angekündigte Hitzeschlacht bleibt aus. Nachdem ich meine Trainingsfahrten mit dem Rad meistens weit unter 30km/h absolvierte, bin ich nach der ersten Runde über meinen 33km/h überrascht.

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Ironman Austria – Beginn 2. Runde

Für mich eine weitere Bestätigung, dass zu hartes Training nicht immer zielführend ist. Ärger habe ich mit einem deutschen Greenhorn (M20-24), der mich bei einem Überholmanöver anpöbelt. Schneller ist er aber nur bei den Abfahrten, bei den Anstiegen überhole ich wieder zurück und er bleibt mir viele Kilometer im Blickfeld, ehe ich ihn letztmalig überhole, und er aus meinen Gesichtsfeld verschwindet. Am Ende der Radstrecke winken meine Supporter schon von weitem. Benni verliert mich auch in der Wechselzone nicht aus dem Blickfeld und dokumentiert alle Details mit dem Fotoapparat.

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Ironman Austria – Wechselzone

Eine kurze Schrecksekunde dann im Wechselzelt, als ich den Laufsack öffne und mir unbekannte, knallgelbe Laufschuhe entgegen leuchten. In der Eile habe den falschen Laufsack erwischt. Ein Helfer hilft mir, den Sack an richtiger Position zurück zu hängen und mit dem richtigen Laufsack eile ich wieder in das Wechselzelt. Auch dieses Mal freue ich mich, dass sich das Loslaufen noch locker anfühlt. Vermutlich schaltet der Kopf das Gefühl der sicherlich schon übersäuerten Muskeln aufgrund der Endorphine weg und ich genieße das dichte Zuschauerspalier und die tolle Stimmung. Einer der Hauptgründe, wieso ich hier schon zum vierten Mal starte.

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Ironman Austria – Zielkanal

Es ist auch ein besonderer Marathon für mich: der 50. meines Läuferlebens. War zwar nicht mein Plan dieses Jubiläum im Rahmen eines Triathlons zu feiern, aber hat sich verletzungsbedingt so ergeben. Langwierige Achillesbeschwerden am linken und eine verdickte Brevissehne am rechten Fuß haben in den letzten Jahren meine Marathonstarts merklich reduziert. Meine Familie ist großartig. Klaudia, Anna&Benni und Manuel nutzen jede Möglichkeit mich anzufeuern und fahren dann nach Krumpendorf, um mich auch dort zu motivieren. Auch Tom, mein oftmaliger, sonntäglicher Laufpartner bei meinen Longjogs ist gekommen und begleitet mich ein Stück. Willkommene Kurzweil und Abwechslung auf der Laufstrecke. Ab Km 25 gönne ich mir entlang der Verpflegungsstellen kurze Gehpausen. Nur nicht stehenbleiben und sich vom Schweinehund mit seiner Frage „Wozu diese Plagerei“ einwickeln lassen ist oberstes Gebot. In der Klagenfurter Innenstadt und kurz vor der letzten Kehre feuert mich auch noch Neffe Mäxxi an. Jetzt sind es nur mehr 4 Kilometer. Die Geräuschkulisse des Zielkanals rückt näher. Noch ein paar Schleifen. Das eine oder andere bekannte Gesicht. Dieses mal weiß ich, wo meine Frau, meine Kinder und Benni stehen. Ich bin sehr dankbar, dass sie so Anteil an meinem Hobby nehmen. Und ich spüre auch, dass sie auch ein stolz sind, als sie mir Hände und Transparente entgegen strecken, und ich sie abklatsche.

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Ironman Austria – Zielkanal

Ich überquere die Ziellinie, es war wieder ein großartiges Erlebnis. Und sogar eine neue Bestzeit ist es geworden. Und so abgedroschen es auch klingt. Dank an meine Familie und Trainingspartner und Danke für die Gnade diesen Sport noch so ausüben zu können.

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Ironman Austria – Meine Supporter

Ergebnis : Wolkowitsch Franz Gesamt 813 Altersklasse Rang 4 Gesamtzeit :

                                                                10:54:48

Swim : 1:16.22

Bike   : 5:37:10

Run    : 3:47:58

Video Manuel Wolkowitsch (3min )

Weitere Ergebnisse

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