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Die Vorzeichen für die bergigen 42,2km in der Südsteiermark waren nicht die besten: Am Donnerstag vor dem Wettkampf bereitete mir das erste Mal in meiner Laufgeschichte das Hüftgelenk Schmerzen. Gar nicht dran denken waren mein Motto. Am Freitag und tags darauf kurz vor dem Start ließ ich mich auch noch massieren. Bei der Anreise am Freitag meinte Christa, dass es hier ziemlich bergauf und bergab geht. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich die Strecke von Graz nach Salzburg mit Wolferl und Mäxxi mit dem Rad im Jahr 2005 zurückgelegt hatte.

Am Abend stimmten wir uns beim Benefizkonzert im Festzelt in Wies auf das Rennen ein. Die Vorgruppen waren nicht ganz unser Geschmack, aber Opus machten es mit „Life is Live“ wieder gut. Beim Essen gab es keine große Auswahl, daher waren Schnitzelsemmel und Bratwürstel mein Abendessen.

Herrliches Wetter am Renntag. Wir wurden mit den Bus vom Zielort zum Start gebracht. Vom Streckenprofil her wusste ich, dass es bis KM 8 nur bergauf geht. Ab KM 31 wartet auf mich ein Berg, der es in sich hat. Da hatte mich schon Steeve darauf aufmerksam gemacht. Temperaturen bis zu 21°C waren angesagt, also wurde alle 2km Wasser und Isostar getrunken. Ab dem HM schnappte ich mir auch ein paar Bananen. Bei meinen vielen Marathons hatte ich noch nie ein so ein schönes Landschaftspanorama erlebt, und ich versuchte immer wieder die schöne Gegend mit den vielen Weinbergen zu genießen.

Bergauf, bergab, kein flacher Abschnitt in Sicht, immer wieder blickte ich zurück welche Hügeln und Berge ich bezwungen hatte, und ich konnte mich nur über die vielen zurückgelegten Höhenmeter wundern. Immer wieder versuchte ich Gebet, Meditation und positive Gedanken in meinen Laufschritten einfließen zu lassen. Beim Start der Halbmarathonläufer bei KM21 war eine Bombenstimmig. Viele Halbmarathonläufer haben mich dann überholt, und mich mit Zurufen angespornt.

Beim HM zeigt die Uhr 1:59 Std., aber ich wusste, dass der zweite Teil der Strecke vom Höhenprofil leichter wird. Immer wieder unterhielt ich mich mit Läufern, fragte immer welche Hügeln und Berge noch auf uns zukommen  werden .Als mir ein Läufer sagte: “Es geht jetzt die nächsten 3km nur bergab“, aber plötzlich  bereits nach 500m wieder ein Berg kam, ließ ich meine Fragerei. Beim Start des Viertelmarathons bei KM30 gab es einen Kuss von Christa und wieder tolle Anfeuerungsrufe von den anderen Startern. Dann kamen 2km auf der Bundesstraße. Man spürte die Hitze und die heißen Sohlen am Asphalt. Aber auch diese 2km gingen vorbei. Dann kam der angesagte berüchtigte Berg, vielen gingen bergauf, aber mich würde die Gehpause aus dem Rhythmus bringen.

Bergauf konnte ich immer wieder Läufer überholen, bergab ließ ich mich überholen. Sehnsüchtig hatte ich mir nun ein Cola gewünscht, aber mit Zurufen „Martin aufgeht’s, guat bist drauf“ wurde ich Richtig Ziel geputscht. Nur keinen Krampf bekommen und viel Trinken, waren immer wieder meinen Gedanken. Das Hüftgelenk hatte sich schon bemerkbar gemacht, aber die Schmerzen sind zum Glück wieder vergangen. Als ich den 40. Kilometer erreicht hatte, wusste ich, heute geht es nicht mehr bergauf. Ich versuchte die letzten 2km noch zu genießen. Zufrieden, glücklich und dankbar überquerte ich nach 3:56:56 Stunden die Ziellinie.

Mein Durchschnittspuls war 144, Kalorien wurden knapp 3000 verbraucht. Christa hatte beim 12km Nordic Walking nach 2:09 Stunden die Ziellinie glücklich überquert. Ihr Ziel war die 2 Stunden zu unterbieten, aber aufgrund der vielen Höhenmeter was dies nicht möglich. Dann gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit Heinz im schönen Hotel. Wir hoffen, dass mehr Wolko Runners bei diesem schönen Laufevent im nächsten Jahr vertreten sind.