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„Schande über dich …!!!“ So kommentierte meine Gattin Klaudia meine SMS mit meiner Endzeit von 3:26:08. Sie liebt nämlich die Ziffer 3 und ich hatte ihr versprochen nicht vor 3:30 die Ziellinie zu überqueren, sollte ich etwas früher vor der Ziellinie sein. Um unsere Ehe nicht zu gefährden, habe ich für den nächsten Marathon eine Zeit von 3:33 zugesagt, mal sehen .

Ansonsten war es schön. Ich fand nach dem Start schnell meinen Rhythmus, legte im Prater noch eine Pinkelpause ein und rollte dann mit dem Feld über Ring und Wienzeile nach Schönbrunn.  Hier beeindrucken mich immer wieder die wie auf einer Schnur aufgefädelten Staffelläufer, die sehnsüchtig mit langen Hälsern und angespannter Mimik darauf warten ihre Startläufer ablösen zu können. Ich winke Christa, die auf die Übergabe von Heinz wartet, der wieder eine Familienstaffel zusammengestellt hat.

 

Tolle Stimmung am Ende der Mariahilferstraße. Die Halbmarathonis mobilisieren ihre letzten Kräfte und biegen dann ins Heldentor ein, während wir Marathonis die zweite Hälfte in Angriff nehmen.  Die Beine fühlen sich noch locker an. Kurz vor dem Prater treffe ich wieder auf Julius, mit dem ich auf der Wienzeile gemeinsam ein paar Kilometer gelaufen war. Ihm fehlen die langen Läufe meint er, als ich bei ihm vorbeiziehe. Im Ziel sind es aber dann nur wenige Minuten, die er hinter mir liegt.

Der Hammer im Prater bleibt aus. Auf der Hauptalle halte ich nach Steeve Ausschau. Umsonst. Im Ziel werde ich erfahren, dass er den Lauf in tollen 3:05 beendet hat und weit vor mir gelegen war. Herzliche Gratulation !!! Nach der Lusthauswende studiere ich die Gesichter der entgegenkommenden Läufer. Höchste Anspannung und Konzentration. Ich absolviere die gestern eröffnete Haile-Meile und lasse mich durch die klassische Musik, die imposant aus den riesigen Boxen dröhnt, ablenken.

Die Trommler in der Schüttelstraße helfen mir nochmals ordentlich Sauerstoff in die Muskeln zu pumpen. Die Kilometerzeiten liegen nun knapp über 5 Minuten. Ich biege in den Ring ein. Zeit zum Genießen. Der Schmerz wird vergehen, der Stolz bleibt, habe ich heute mehrmals auf einem Transparent gelesen. So ist es. Nun wird die Ernte eingefahren. Dieses wunderbare beeindruckende Gefühl auf den letzten Metern, die anfeuernden Zuschauer, das Heldentor, der rote Teppich und die Ziellinie. VCM 2012 done.