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Da es der Traum eines jeden Marathonläufer ist, einmal in New York den Marathon zu laufen, machte ich mir dies zu meinem 50. Geburtstag zum Geschenk: am 1.11. meinem 50er und am 2.11. meinen 20er Marathon; was kann es schöneres geben!

So machten sich am 29.10. neben Elisabeth, Christa und Hans noch eine große österreichische Läuferschar mit P & R Reisen unter der Leitung von Walter Zugriegel mit der AUA auf den Weg nach New York. Der Hinreise verging wie im Fluge und wurde Elisabeth und mir mit einem Glas Sekt – eine Überraschung der tollen AUA-Crew – im Hinblick auf meinen Geburtstag gekrönt.

 Im ideal gelegenen Hotel Wellington, nahe dem Ziel im Central Park, bezogen wir Quartier. Donnerstag wurden gemeinsam die Startnummern abgeholt und dann begann das ausgedehnte Besichtigungsprogramm. Die Schiffsrundfahrt um Manhatten, die Stadtrundfahrt sowie der nächtliche Blick vom Rockefeller-Center waren die Highlights. Natürlich durfte eine ausgedehnte Shoppingtour nicht fehlen und so fragten wir uns am Tag vor dem Marathon, wie es wohl laufen wird?


Am Abend davor gab es im Zielbereich im Central-Park ein glanzvolles Feuerwerk. Mit einer Flasche Sekt von Hans stießen wir auf meinen Geburtstag an. Danach ging es feurig in einem Lokal weiter. Just als unser Essen serviert wurde, musste das Restaurant evakuiert werden, da am Vordach durch einen Kabelbrand Feuer ausgebrochen war. Mit dem Bier in der Hand ging’s ins Freie und schon brausten zwei Feuerwehren heran. Dann ging es aber für uns gemütlich weiter und wir konnten aus nächster Nähe den erfolgreichen Löscharbeiten zusehen. Eine Rückkehr ins Lokal war aber nicht mehr möglich, sodass wir, bereits vom Hunger geplagt, in einem weiteren Lokal unser Glück versuchten.

Das Essen dort war zwar nicht berühmt, aber doch sättigend genug, um die Nacht vor dem Marathon (eine Stunde länger, da von Sommer auf Winterzeit umgestellt wurde) in Angriff zu nehmen. Um 5:00 Uhr war Tagwache und dann ging’s nach einem Tee im Hotelrestaurant um 5:45 ab mit dem Bus in den Startbereich nach Staten Island. Dort kamen wir gegen 7:00 Uhr an und nun begann das Warten in der Kälte.


Der Sonntag hatte es in sich. Gegenwind und rd. 5° C ließen alles erstarren und erst nach zwei Bechern Tee wurden gegen 9:00 Uhr die Gliedmaßen wieder etwas beweglicher. Nach der Abgabe des Startsackerls, wo ich mich meiner langen Laufhose sowie meines Pullovers entledigte, begaben sich Hans und ich in den orangen Startblock, der als zweiter losgelassen wurde. Dort war es im Windschatten der in ausreichender Menge aufgestellten Mobilklos einigermaßen erträglich. Um 10:00 Uhr setzten wir uns in der Masse Richtung Verrazano-Narrows Bridge in Bewegung. Auf der Rampe zu der ewig langen Brücke lag die Startmatte und dann ging’s los auf der oberen Fahrbahn mit Blick auf die Skyline von Manhatten. Nach fast 2 Meilen über die Brücke mit eisigem Gegenwind kamen wir nach Brooklyn. Die Stimmung in diesem Stadtteil war wirklich super und es lief locker dahin. Abklatschen und viele Musikgruppen mit tollen Rhythmen motivierten zusätzlich, sodass bald die Pulaski Bridge nach Queens erreicht war. Auf der Queensboro Bridge war bei 1:50 bereits der Halbmarathon geschafft.

Ich fühlte mich richtig super, da ich beim Anstieg auf der langen Brückenrampe viele Läufer überholen konnte. Der Höhepunkt war dann das Eintreffen in Manhatten, wo es von der Brücke in die 5th Avenue ging. In dichten Reihen standen die New Yorker und schrien so laut sie konnten: You do it! You look good!! …… Bei Meile 18, Meilenzählen gewöhnt man sich so langsam an, stand dann Elisabeth und die anderen Fans der österreichischen Teilnehmer.


Für ein Foto nahm ich mir leider keine Zeit, da es so gut lief, dass mein Ziel, unter 4 Stunden zu bleiben, immer realistischer wurde. Bis in die Bronx ging es ohne Probleme weiter, doch als der Anstieg auf der Fifth Avenue Richtung Centralpark ab km 36 begann, spürte ich meine Muskeln immer mehr. Die Meilen wurden länger, aber als es in den Central Park hineinging, wo wir schon im Vorfeld morgens zweimal gelaufen sind, wusste ich, dass es nicht mehr weit ist.

Auf den letzten beiden Meilen hätte ich mir jedoch etwas mehr Stimmung vorgestellt. Aber das Gefühl, schon so weit gekommen zu sein, beflügelte mich, sodass ich nach den letzen hügeligen Yards überglücklich ins Ziel lief. 3:52:26 war meine Endzeit. Auf Platz 12.279, von mehr als 40.000 Finishern, und 79er von 228 Österreichern kann ich berechtigt stolz sein, da mein Training vor dem Marathon nicht gerade übereifrig war.

Hans kam mit 4:50:18 ins Ziel und war gleichfalls froh N.Y. Finisher zu sein. Es war ein tolles Erlebnis und ich bin glücklich einmal den N.Y. Marathon erlebt und geschafft zu haben. Bei der anschließenden Party bei Kennedys wurde dann bei Freibier und Gratisessen gefeiert. Doch allzu lange blieben wir nicht, da uns eine gewisse Schwere und Müdigkeit bald ins Bett trieb. Am Montag wurden nach einem morgendlichen Blick vom Empire State Building, die letzten Sachen eingekauft und nach einem leckerem Steakessen erreichten wir pünktlichst um 14:00 Uhr den Bus zum Flughafen, wo es um 18:00 Uhr Richtung Wien heimwärts ging.


Ergebnisse: Müller Heinz 3:52:26