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22.05.2004 Alpe Adria Man - Business-Triathlon (300m/ 12km/ 3km)

Regen, Regen, Regen! An etwas anderes kann ich mich bei meinem ersten Triathlon fast nicht erinnern! Doch es gab noch etwas: Kälte! Ein wahrlich deprimierender Dauerregen, der sich auch noch zeitweise mit Windböen mengte, ließ diese Veranstaltung nicht wirklich als einladend gelten.

Steeve erkundigt sich noch früh morgens via sms ob ich bei diesem, Verzeihung, Sauwetter überhaupt antreten werde. Die Antwort lautete, felsenfest davon überzeugt das Richtig zu tun, "natürlich". Nach einem ausgiebigen Frühstück um 9.00 Uhr konnte ich den Vormittag noch nutzen um mich etwas abzulenken. Um 11.00 wurde es etwas ernster und meine Wohnungskollegin und ich machten uns auf den Weg zum Schwarzl-Freizeitzentrum (SFZ) in Unterpremstetten in der Nähe von Graz. Wir bildeten zusammen mit einem weiteren Freund ein Business-Triathlon Mixed Team.

Am Parkplatz konnten wir sogleich feststellen was uns fehlte um als wirklicher Triathlet zu gelten - Alles! Die fast 300 Teilnehmer, obwohl ich bezweifle ob alle genannten auch tatsächlich am Start waren, waren topp ausgerüstet, zum Grossteil auch in der Hobbyklasse. Die Veranstaltung war gut organisiert, ein Leitsystem sorgt dafür, dass man die richtigen Schritte zur Abholung seiner Startnummer und zum Auffinden seiner mit Startnummern versehenen Wechselbox, für Rad- und Laufkleidung, sowie Radabstellplatz in der Wechselzone problemlos findet. Abholung des Chips und Beschriftung des Körpers erfolgten anschließend.

Um 12.30 Uhr war noch eine große Besprechung mit allen Teilnehmern bezüglich Streckenverläufe und Wechselabläufe. Der Start für den Hobbybewerb erfolgte um 13.00 Uhr, der für den Hauptbewerb Männlich um 13.05 Uhr und der für den Hauptbewerb weiblich um 13.10 Uhr. In weiterer Folge habe ich mir gedacht werde ich den Bericht in die drei Teildisziplinen teile: ·

Schwimmen   

Ausrüstung: Badehose, Neoprenanzug nass, Schwimmbrille und Badehaube mit Startnummer versehen (vom Veranstalter)

Erlebnis: Erster Sprung in den Schwarzlteich und mein ganzer Körper rebellierte. Bist du den von allen guten Geistern verlassen, bei der Kälte gehst schwimmen! Auf den ersten 50 Metern musste ich mich mit dem Gedanken anfreunden, das Schwimmen im offenen Gewässer doch etwas anderes ist als im Hallenbad oder Freibad.

Sollte man im Vorfeld auf jeden Fall üben! Mein Kopf wollte beim Brustschwimmen einfach nicht unter Wasser. In Wahrheit gesagt tümpelte ich die 300 Meter nur dahin. Es entsprach eigentlich nicht der Beschreibung schwimmen. Das Positive: die Länge der Strecke machte kein Problem. Nach dem Ausstieg musste man die Uferböschung hoch um in die, in einer Halle befindlichen, Wechselzone (umkleiden) zu gelangen. Obwohl nur eine kurze Distanz spürte ich meine Oberschenkel, die Kälte zeigte doch Wirkung. ·

Erster Wechsel

Die Entledigung des Neoprenanzuges ging bis zu denn Knöcheln rasch und ohne Probleme. Dann wurde er aber zu eng! Ich musste mich auf den Boden setzen und zerrte wie verrückt an diesem ollen Ding, kostete etwas Zeit!

Tipp

Es gibt Anzüge mit Reisverschlüssen im Knöchelbereich! Aufs Abtrocknen verzichtete ich, da ich aufgrund der Wetterverhältnisse nicht wirklich eine Notwendigkeit darin sah! Aus demselben Grund ließ ich auch die Badehose an. Zog mich weiter an und holte mein Fahrrad vom im zugeteilten Startplatz und begab mich zur Startlinie des Zweiten Teils (Alles in der dazu vorgesehenen Wechselzone!) Wichtig: In der Wechselzone darf man nicht aufs Fahrrad steigen! Schieben! ·

 Radfahren

Ausrüstung: Badehose, lange Laufhose, langes Laufleiberl, Socken, Laufschuhe, Wolko-Windjacke, Helm (am Fahrrad einmal und am Helm 3-mal wird die Startnummer mit den dafür vorgesehenen Aufklebern angebracht)

Erlebnis: Radfahren, ja das muss doch wohl besser gehen! Ich fuhr ganz zügig los und fühlte mich gut, der Wechsel von schwimmen aufs Fahrrad lässt nichts Problematisches erkennen. Ich bin sehr rasch in einen guten Rhythmus gekommen. Durch die fehlende Kilometrierung wusste ich aber nie wie schnell ich nun tatsächlich unterwegs war, hier ist vielleicht ein Tacho zur Selbstkontrolle angebracht.

Das Streckenprofil war bis auf eine kleine Steigung flach, bot aber den Windböen zeitweise genug Möglichkeiten sich unangenehm bemerkbar zu machen. Zu erwähnen sei bei diesem Bewerb das ein Mountainbike, wie ich es fuhr, zwar in den Wäldern und Fluren seine Vorteile, aber bei einem Triathlon nichts zu suchen hat. Eine eventuelle Bestückung mit anderen Reifen, ich fuhr mit Stollenreifen, könnte sich als nützlich erweisen.

Wurde von zwei Damen auf Rennräder mit Triathlonlenkern regelrecht verblasen! Obwohl ich mit der größten möglichen Übersetzung fuhr! Wichtig: Windschattenfahren ist nicht erlaubt! Verwarnung -Disqualifikation!

Zweiter Wechsel

Abgabe des Fahrrades an einen dafür positionierten Helfer. Man findet es später wieder am Standplatz und kann es gegen die Abgabe des Chips und der Startnummer wieder auslösen. Ablegen des Helms und der Windjacke in der Wechselzone.    

 Laufen

Ausrüstung: Badehose, lange Laufhose, langes Laufleiberl, Socken, Laufschuhe, Kappe (Startnummer am Laufleiberl angebracht) 

Erlebnis: Auf dem ersten Kilometer rang ich damit meinen Körper in einen einigermaßen runden Laufrythmus zu bringen. Mir kam vor als würde sich der Sattel meines Fahrrades sich weiterhin zwischen meinen Hinterbacken befinden, und ich mich mit einem, an Donald Duck angelehnten, Watschelgang fortbewegen! Es bedarf einiger Zeit bis sich der Körper muskulär auf die neue Belastungsform einstellt! Den letzten Kilometer lief ich dann schon wieder normal in meinem üblichen 6 min Schnitt.

Zusammenfassung

Eine Sportart mit einem Ganzkörperbelastungsprofil! Trotz schlechtem Wetter ein unglaubliches Erlebnis. Sehr Abwechslungsreich durch die Disziplinwechsel, erfordert hohes Maß an Konzentration und Organisation in der Wechselzone.

Tipp 

Ruhig und überlegt handeln, die Wechsel vorher geistig durchspielen und die Kleidungsstücke nach ihrem Anlegen geordnet ablegen! Erfolg: Das Mixed-Team, mit meinem bescheidenen Beitrag, konnte in dieser Wertung den ersten Platz belegen! Victory!