Menu

user_mobilelogo

Kurzer Rückblick: Im Jahr 1999 fand der Wien Marathon Ende Mai bei optimalem Badewetter statt. Wolferl und ich gaben in Begleitung von Wolko unser Marathondebüt. Auf Grund der Hitze und der nicht vorhandenen Trainingserfahrung kollabierte ich nach dem Zieldurchlauf am Rathausplatz. Im Vorfeld der heurigen Veranstaltung gab Wolfgang Konrad ein interessantes Interview in der Tageszeitung derStandard. Der Veranstalter des Wien Marathons ist seit Jahren mit der Kritik konfrontiert, dass es keine Zutrittskontrollen zu den einzelnen Startblöcken gibt und daher viele langsame Läufer sich in die vorderen Blöcke hineinstellen und damit schnellere (korrekt eingereihte) Läufer behindern. Die Antwort von Wolfgang Konrad war erstaunlich und lautete sinngemäß: „Wir wollen keine Kontrollen, wir appellieren an die Selbstverantwortung der Läufer.“ Meine Meinung dazu ist, dass es so in Zukunft nicht funktionieren wird.

Ich bin heuer zum Glück wieder aus dem ersten Block gestartet, wo es diese Probleme nicht gibt. Dieser Block ist relativ klein und es befinden sich darin nur Athleten, welche in der Lage sind die Sollzeiten zu laufen. Eine weitere Frage des Standard Redakteurs war, dass der klassische Marathon bei den vielen unterschiedlichen Bewerben nur mehr ein Schattendasein fristet. Auch hier war die Antwort von Konrad originell: „ Wir wollen einen Event für alle Läufer veranstalten“. Ich glaube, wenn es nur mehr um tolle Fernsehbilder geht, schafft sich der klassische Wien Marathon in Zukunft selbst ab. Sogar in Graz, wo der Marathon zahlenmäßig bei weitem nicht mit Wien mithalten kann, starten die Marathonläufer in einem eigenen Startblock vor den Halbmarathon- und Staffelläufern. Ich finde diese Entwicklung des VCM schade, da die Veranstaltung ansonsten sehr gut organisiert ist und mit einer tollen Strecke aufwarten kann. 

Aber zurück zum heurigen Rennen: 20 Jahre nach meinem Debut stand ich nun wieder am Start. In der Vorbereitung in den Wintermonaten war ich mehr auf den Langlaufschiern als in den Laufschuhen unterwegs, was für mich ein optimales Ausdauertraining ist. Beim Laufen legte ich meinen Schwerpunkt auf das Marathontempo. Zusätzlich absolvierte ich einmal pro Woche einen Schwimmkurs. Das Wetter am Renntag war optimal (9°C am Start, 15°C im Ziel, leicht bewölkt und nur mäßiger Ostwind). Eine Endzeit unter 3 Stunden sollte möglich sein. Etwas zu enthusiastisch absolvierte ich die ersten 5 km, drosselte danach aber mein Tempo und es rollte entlang der Linken Wienzeile (diesmal ohne Gegenwind) gut dahin. HM1 war in 1:29:08 absolviert. Zwischen KM25 und KM30 hatte ich einen kleinen Einbruch, aber zum Glück erwischte ich eine Gruppe von Läufern an denen ich mich anhängte.

 Nach einem Kohlenhydratgel bei KM31 ging es mit der körperlichen Verfassung wieder bergauf. Ich ließ die Gruppe hinter mich und freute mich über die Anfeuerungsrufe meiner Familie beim Happel Stadion. Ab diesem Zeitpunkt kam ich in einen richtigen Flow. Bei KM40 war ich zwar körperlich am Limit, aber 1:30 Minuten unter der Sollzeit. Die vielen Zuschauer am Ring pushten mich zu einer neuen persönlichen Bestzeit ins Ziel!

Ergebnis: Stefan Striok  in 2:57:55 (Rang 174.)   

Homepage des Veranstalters : Vienna City Marathon